Esel Some poems in German from the divine donkey's anthology of poetry

Mein Fluß

Eduard Mörike 1804-1875

O Fluß, mein Fluß in Morgenstrahl!
Empfange nun, Empfange
Den sehensuchtsvollen Leib einmal
Und küsse Brust und Wange!
- Er fühlt mit Liebesschaurlust
Und jauchzendem Gesange.

Es schlüpft der goldne Sonnenschein
In Tropfen an mir nieder,
Die Woge wieget aus und ein
Die hingegebnen Glieder;
Die Arme hab ich ausgespannt,
Sie kommt auf mich herzugerannt,
Sie faß und lä mich wieder.

Du murmelst so, mein Fluß, warum?
Du trägst seit alten Tagen
Ein seltsam Mächen mit dir um
Und mühst dich, es zu sagen;
Du eilst so sehr und läufst so sehr,
Als müßtest du im Land umher,
Man weiß nicht wen, drum fragen.

Der Himmel, blau und kinderrein,
Worin die Wellen singen,
Der Himmel ist die Sele dein;
O laß mich ihn durchdringen!
Ich tauche mich mit Geist und Sinn
Durch die vertiefte Bläue hin
Und kann sie nicht erschwingen!

Was ist so tief, so tief wie sie?
Die Liebe nur alleine.
Sie wird nich satt und sättigt nie
Mit ihrem Wechselscheine.
- Schwill an, mein Fluß, und hebe dich!
Mit Grausen übergeiße miche!
Mein Lieben um des deine!

Du weisest schmeichelnd mich zurück
Zu deiner Blumenschwelle.
So trage denn allein dein Glück
Und wieg auf deiner Welle
Der Sonne Pracht, des Mondes Ruh.
Nach taussend Irren kehrest du
Zur ewgen Mutterquelle!

all an English reader needs to enjoy reading this poem is to know that ß is not b but s

if meaning matters: imagine your body being taken hold of by the waters of a beautiful river

web-ladies who send me unsolicited emails asking for euros should know that I cannot read much German - make the header sound as good as this poem if you want me to open your email



German weblinks


Am Teetisch

Heinrich Heine (1797-1856)

Sie saßen und tranken am Teetisch
Und sprachen von Liebe viel.
Die Herren, die waren ästhetisch,
Die Damen von zartem Gefühl.

"Die Liebe muß sein platonisch,"
Der dürre Hofrat sprach.
Die Hofrätin lächelt ironisch,
und dennoch seufzte sie: "Ach!"

Der Domherr öffnet den Mund weit:
"Die Liebe sei nicht zu roh,
Sie schadet sonst der Gesundheit"
Das Fräulein lispelt: "Wie so?"

Die Gräfin spricht wehmütig:
"Die Liebe ist ein Passion!"
Und präsentieret gütig
Die Tasse dem Herrn Baron.

Am Tische war noch ein Plätzchen,
Mein Liebchen, da hast du gefehlt.
Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,
Von deiner Liebe erzählt.




Indian Love (Indische Liebe)

Text by
Barry Cornwall (Bryan Procter) (1787-1874),
from English Songs (1832), with singable German translation by Karl Klingemann (1798-1862)
Set by William Sterndale Bennett (1816-1875), published 1855, set in English and German.

Darfst mir Liebe nicht geloben,
Ob's mit Wonne mich erfüllt:
du bist wie der Stern da droben,
Ich die Erd' in Nacht gehüllt.

Hast du, Held vom Königsstamme,
mich die niedre Magd geliebt,
und zum Lohn der hehren Flamme würde
würde nun dein Pfad getrübt?

Auf! dem Ruhme stolzer Ahnen
bring dein Blut so frei und rein,
scheiden auch sich unsre Bahnen,
fühl ich doch, du warest mein!

Tell me not that thou dost love me,
Though it thrill me with delight:
Thou art like the stars above me,
I the lowly earth at night.

Hast thou, thou from kings descended,
Lov'd the Indian cottage born;
And shall she whom love befriended,
Darken all thy hopeful morn?

Go! and for thy father's glory,
Wed the blood that's pure and free,
'Tis enough to gild my story,
That I once was loved by thee!

 







Study Link
Andrew Roberts' web Study Guide
Top of Page Take a Break - Read a Poem
Click coloured words to go where you want

Andrew Roberts likes to hear from users:
To contact him, please use the Communication Form

Am Teetisch and Indische Liebe were copied from someone else's site. A long while ago, I promised to get the credits sorted out soon.